XVIII. Durch die Via Dolorosa

Die Via Dolorosa ist die Straße in der Altstadt von Jerusalem, auf der Jesus auf dem Weg zu seiner Kreuzigung gegangen sein soll. Der Name bedeutet übersetzt »der Leidensweg«.

Ich glaube, wenn der Vorsitzende von Dillon, John Birkelund, und ich offen über seine Investition in Cornell Corrections sprechen könnten, würde er sagen, dass Entscheidungen getroffen wurden, um den Drogenhandel, die Verhaftungen und Inhaftierungen im Rahmen des »War on Drugs« erheblich auszuweiten und viele Bestandteile der Regierung, einschließlich der Gefängnisse, zu privatisieren. Er investierte einfach in die Richtung, in die sich die Dinge hin entwickeln würden. Auf der anderen Seite waren Hamiltons Investitionen in die Gemeinden ein »Kampf gegen das Band« (fighting the tape). Der Ausdruck »never fight the tape« ist ein Sprichwort der Wall Street. Es bedeutet, dass man nie versuchen sollte, sich dem Markt zu widersetzen – man sollte immer mit dem Trend und der Richtung des Marktes gehen.

John und ich sprachen nicht darüber, was passieren würde, wenn das Strafrecht auf die leitenden Angestellten und Direktoren von Dillon Read angewandt würde, so wie es bei mir und all den jungen Menschen, die in dieser Zeit regelmäßig von der »Operation Sicheres Zuhause« aufgegriffen wurden, der Fall war. Ich habe über ein Jahrzehnt lang bei Dillon Read gearbeitet. Ich erinnere mich an den Abteilungsleiter, der versuchte, mich zu überreden, bei der Planung eines Insiderhandels mitzuhelfen. Ich erinnere mich an den Händler, der mit dem Aufzug nach oben fuhr, nachdem er draußen Kokain geschnupft hatte. Ich erinnere mich an die Gerüchte über den Drogenkonsum auf bestimmten Partys in den Hamptons. Ich erinnere mich, wie sich mein Bürokollege darüber beschwerte, dass die Firma Moet & Chandon John Haskell Kisten mit Champagner für die Mitarbeiter, die an der Privatplatzierung von Moet arbeiteten, zur Verfügung gestellt hatte und dass Haskell sie für sich selbst behalten hatte. Ich erinnere mich, dass mir der leitende Handelspartner anvertraute, dass das Kapital von Dillon unter den von der National Association of Securities Dealers geforderten Kapitalanforderungen lag, dass Nick aber darauf bestanden hatte, dass wir nicht ehrlich berichten.

Habe ich das damals als angebliche Straftaten angesehen? Nein, natürlich nicht. Ich betrachtete sie als Menschen, die sich durch ebenso schwierige oder unangenehme Entscheidungen hindurch lavierten, als Menschen, die Fehler machten – von denen die meisten behoben wurden. Der Händler wurde gefeuert, unser Kapital wurde aufgestockt, und mein Bürokollege hatte ein schönes Leben mit einem schönen Gehalt ohne kostenlosen Champagner. Die Realität sieht jedoch so aus, dass nach meiner persönlichen Erfahrung die persönliche »Gesetzestreue« der Leute bei Dillon Read nicht mehr oder weniger war als die der jungen Leute, die von HUD und DOJ im Rahmen der »Operation Sicheres Zuhause« und des »War on Drugs« festgenommen werden. In der Tat habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Armen bei ihren Gesetzesübertretungen im Allgemeinen vorsichtiger sind als die Gutsituierten oder Reichen.

Dann stellt sich natürlich die Frage, wie hoch die Verbindlichkeiten von Dillon Read bei einer gerechten Anwendung des Gesetzes für seine Investmentbanking-Dienste für RJR gewesen wären. Im Falle von Geldwäsche reicht die Behauptung, nichts gewusst zu haben, möglicherweise nicht aus, um sich aus der Verantwortung zu ziehen. Und wenn sie es doch wussten, drohen ihnen empfindliche Gefängnisstrafen und die Einbehaltung von Gewinnen, ganz zu schweigen von der physischen Beschlagnahmung ihrer Geschäftsräume, wie es bei Hamilton Securities der Fall war. Zu guter Letzt habe ich noch viele unbeantwortete Fragen darüber, welche Rolle, wenn überhaupt, Dillon und frühere Dillon-Partner sowie ihre Investitionspartner und ihr Netzwerk bei AMS, dem Anbieter von Buchhaltungssoftware für das HUD, gespielt haben. Dazu gehören Fragen zu den mehr als 59 Milliarden Dollar, die dem HUD entgangen sind, zu den Milliarden, die durch den HUD-Hypothekenbetrug verloren gegangen sind, und ferner zu der Frage, wie diese Geld- und Finanzierungsströme mit dem Geld zusammenhängen, mit dem Dillons Aktien von Cornell Corrections und andere Anteile und Anleihen privater Gefängnisse gekauft wurden.

John Birkelund und ich würden all dies nicht diskutieren, weil wir beide verstehen würden, dass Gesetzesvollzug nichts mit Recht zu tun hat, wie es im Staatskundeunterricht beschrieben wird. Die Durchsetzung ist ein Spiel – ein tödliches Spiel, das darauf abzielt, die Profite und Operationen des organisierten Verbrechens weltweit zu maximieren, ferner das Klassenprivileg zu organisieren und umzusetzen sowie sicherzustellen, dass die Insider im Spiel des Wirtschaftskriegs nach dem Motto »The winner takes it all« gewinnen. Wenn ich das Thema ansprechen würde, wäre John höchstwahrscheinlich frustriert, so wie er es in den alten Tagen war. Denn John hat nicht die Macht, die Spielregeln zu ändern, sondern nur, sich an sie zu halten. John weiß, wie schwer es ist, Geld zu verdienen, selbst wenn man sein Bestes gibt, um mit dem Strom zu schwimmen. Deshalb ist es am sichersten, den Geldfluss durch Gesetze, Verordnungen und Verträge der Regierung zu manipulieren und dafür zu sorgen, dass sich die Regierung ihrer Feinde entledigt. Das ist einer der Gründe, warum die schwammige Unschärfe der Leute, die irgendwann zwischen hochrangigen Positionen an der Wall Street und in Washington hin- und herwechseln, uns hilft zu verstehen, in welchem Ausmaß es keine souveräne Regierung mehr gibt.

Wenn ich mich mit Al Gore, Elaine Kamarck, Jamie Gorelick und Chris Edley zusammensetzen würde, würde ich erwarten, dass ihre Erklärungen mehr verschleiernde politische Diskussionen beinhalten würden, aber es würde letztendlich auf eine ähnliche Vorstellung hinauslaufen, mit dem Strom zu schwimmen. Das Gleiche gilt für die Hunderttausenden von hochqualifizierten und gut bezahlten Amerikanern, die aktiv an der täglichen Umsetzung von Maßnahmen beteiligt sind, die – wenn wir den Schleier lüften – in Wirklichkeit von mächtigen privaten Interessen diktiert werden, die sich nicht an das Gesetz halten, wie die meisten glauben. All diese politischen Entscheidungen und Handlungen laufen auf einen Völkermord hinaus – an unseren Familien und Gemeinschaften und an allen Lebewesen, sowohl in Amerika als auch in der ganzen Welt.

Gegen Ende der Amtszeit der Clinton-Regierung setzte ich mich mit einem Blatt Papier hin und machte eine Liste all der Menschen, die meiner Meinung nach durch die Aktionen der US-Banken, der Unternehmen, der Regierung und unserer Verbündeten gestorben waren – einschließlich der Wirtschaftskriege in Russland und Lateinamerika, des Drogenhandels und des Krieges gegen Drogen sowohl in den USA als auch im Ausland sowie begrenzter militärischer Einsätze. Ich schätze, dass wir in einem Jahrzehnt vorsätzlich für den Tod von vielen Millionen Menschen in der ganzen Welt verantwortlich waren. Beachten Sie zum Beispiel dieses Interview vom Mai 1996 über den Tod von Kindern im Irak:

Lesley Stahl, 60 MINUTES:»Wir haben gehört, dass eine halbe Million Kinder [aufgrund der Sanktionen gegen den Irak] gestorben sind. Ich meine, das sind mehr Kinder, als in Hiroshima gestorben sind, und, wissen Sie, ist das den Preis wert?«

US-Außenministerin Madeleine Albright: »Ich denke, das ist eine sehr harte Entscheidung, aber der Preis… wir denken, der Preis ist es wert.«

Ich habe diese Übung für die derzeitige Bush-Regierung nicht wiederholt. Ich gehe davon aus, dass sich dabei herausstellen würde, dass die Tötungsmaschinerie immer hungriger wird – wie es bei jeder Regierung seit langem der Fall ist. Und angesichts von 4 Billionen Dollar, die der US-Regierung fehlen, und noch mehr, die durch ein »Pump and Dump« der US-Aktien- und anderer Märkte fehlen, vermute ich, dass die privaten Offshore-Einlagen mit dem Fall des Popsicle-Index weiter gestiegen sind.

Die Geschichte von Cornell Corrections ist keine Geschichte von mächtigen bösen Männern, die rassistische und sexistische Dinge tun. Ich habe wirklich böse Männer gekannt. Meine ehemaligen Partner bei Dillon Read gehören nicht dazu. Mit wenigen Ausnahmen waren sie Menschen, die ich mochte und respektierte, als ich mit ihnen zusammenarbeitete. Wie die hochrangigen Mitarbeiter der Clinton-Regierung sind sie wohlhabende und gut ausgebildete Menschen, die sich mit dem »Stand der Dinge« abfinden. Die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft und der Übergang von der Demokratie zum Autoritarismus sind »der Stand der Dinge«. Es gibt viel Geld und Jobs in Harvard und ähnlichen Universitäten für Leute wie Elaine Kamarck, die dieser Macht ein gesellschaftlich respektables Gesicht geben, mit komplexen parteipolitischen Ablenkungen, die dazu beitragen, zu verschleiern, dass die Harvard-Stiftung weiterhin von etwas profitiert, das viel tiefer und viel bösartiger ist, als die meisten von uns bereit sind zu sehen – höchstwahrscheinlich einschließlich Elaine.

Die Macht der Tötungsmaschinerie beruht zum Teil auf der breiten Unterstützung durch die Bevölkerung, die sie durch das Investitionssystem und die Finanzmärkte erhält. Wie können wir uns auf Unwissenheit berufen, wenn die Gewinne und das Wachstum in unseren 401(k)-Plänen und Anlageportfolios aus Gefängnisaktien und den Wertpapieren der Banken, Häuslebauer, Immobilienverwalter, Hypothekenbanker und anderer Gruppen stammen, die diesen Prozess der ethnischen und wirtschaftlichen Säuberung und die dadurch ermöglichte Gentrifizierung gesteuert haben? Was können unsere »sozial verantwortlichen« Investmentmanager sagen, wenn sie in die Aktien von Banken wie Citibank und JP Morgan-Chase und staatlichen Auftragnehmern wie IBM und AT&T investieren, die während dieser Manipulationen wichtige Teile der Regierung leiten – einschließlich des Verschwindens von 4 Billionen Dollar von staatlichen Bankkonten und der Manipulation der Goldmärkte und der Lagerbestände in einem stillen finanziellen Staatsstreich? Was können all jene sagen, die finanziell von der Börse, von billigen Hypotheken- und Verbraucherkrediten oder von reduzierten Bankomat- und Girogebühren profitiert haben? Wir haben die Quelle unserer finanziellen Vorteile von dem abgekoppelt, was um uns herum geschah und von dem wir wussten, dass es falsch war.

Im Sommer 2000 fragte ich auf einer Konferenz von spirituell engagierten Menschen eine Gruppe von 100 Personen, wer einen roten Knopf drücken würde, wenn dadurch der Drogenhandel in ihrer Nachbarschaft, ihrer Stadt, ihrem Staat und ihrem Land sofort gestoppt würde. Von den 100 Personen sagten 99, dass sie einen solchen roten Knopf nicht drücken würden. Bei einer Umfrage sagten sie, dass sie nicht wollen, dass ihre Investmentfonds untergehen, wenn das US-Finanzsystem plötzlich aufhört, schätzungsweise 500 Milliarden bis 1 Billion Dollar pro Jahr für die weltweite Geldwäsche anzuziehen. Sie wollten nicht, dass ihre Regierungsschecks torpediert oder ihre Steuern erhöht würden, weil es Probleme bei der Finanzierung des Staatsdefizits geben würde. Unsere finanzielle Geschäftemacherei und Komplizenschaft beschränkt sich nicht auf Aristokraten und die Eliten, die für sie arbeiten. Unsere finanzielle Abhängigkeit von einer nicht nachhaltigen Wirtschaft ist weit verbreitet, fest verankert und tiefgreifend.

Sind Minderheiten, Frauen und Kinder in unverhältnismäßig hohem Maße betroffen? Ja, aber das liegt nur daran, dass diejenigen, die wenig oder keine Macht haben, am leichtesten zu bestehlen oder zu töten sind. Das Überleben eines Parasiten verlangt jedoch, dass er weiter fressen muss, wenn die leichte Beute erledigt ist. Nach der vorsätzlichen Entscheidung der US-Regierung, in den ersten Tagen nach Katrina keine Hilfe in New Orleans zu leisten – ein schnellerer Weg, die Bühne für die städtische Gentrifizierung zu bereiten als der Krieg gegen Drogen und private Gefängnisse -, ging die erste afroamerikanische Außenministerin Condoleezza Rice Schuhe für 200 Dollar einkaufen, während Männer und Frauen jeden Alters und jeder Herkunft – Schwarze, Braune und Weiße – in den Fluten Geschäfte, Häuser, Familien und ihr Leben verloren. Dies ist das wahre Gesicht der Neuen Weltordnung.

Während der Süden ertrinkt, badet Rice in N.Y.

Haben die New Yorker Condoleezza Rice gestern zurück nach Washington gejagt?

Wie Präsident Bush war auch die Außenministerin während der Hurrikan-Katrina-Krise im Urlaub, und Rice genoss ihre Auszeit am Mittwoch und gestern in New York. Normalerweise ist das Kabinettsmitglied für internationale Angelegenheiten zuständig, aber ihr Timing trug dazu bei, dass ihr Chef während der Katastrophe, die möglicherweise Tausende von Menschenleben gefordert hat, den Eindruck erweckte, »zu fummeln, während Rom brennt«.

Am Mittwochabend wurde Ministerin Rice von einigen Zuschauern bei »Spamalot«, dem Monty-Python-Musical im Shubert-Theater, ausgebuht, als die Lichter nach der Aufführung ausgingen.

Gestern ging Rice bei Ferragamo in der Fifth Ave. einkaufen. Laut der Website www.Gawker.com kaufte die 50-Jährige in der teuren Lederwarenboutique Schuhe im Wert von mehreren Tausend Dollar“.

Ein Miteinkäufer rief: »Wie kannst du es wagen, Schuhe zu kaufen, während Tausende sterben und obdachlos sind!« – und bezog sich damit vermutlich auf Louisiana und Mississippi.

Die Frau, die von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machte, wurde umgehend aus dem Geschäft entfernt. Ein Manager des Ferragamo-Geschäfts bestätigte uns, dass Rice gestern dort einkaufte, weigerte sich jedoch, Fragen darüber zu beantworten, ob die Demonstrantin entfernt wurde und ob dies durch seine eigenen Sicherheitsleute oder den Geheimdienst geschah.

Bei der täglichen Lagebesprechung des Außenministeriums gestern Morgen, also vor dem Vorfall in New York, antwortete der Sprecher Sean McCormack auf die Frage eines Journalisten, ob Rice an den Hurrikan-Hilfsmaßnahmen beteiligt sei, mit den Worten: »Sie steht mit dem Ministerium in Kontakt, wenn es angebracht ist.« Er erwähnte nicht, dass seine Chefin irgendwelche Pläne hatte, New York zu verlassen.

Doch gestern Nachmittag hatte Rice genau das getan. Die Sprecherin des Ministeriums, Joanne Moore, sagte uns: »Die Ministerin ist zurück in Washington und wird über die Situation informiert.« Moore wusste nicht, ob Condi einen längeren Aufenthalt hier geplant hatte.

Quelle: New York Daily News
(Link nicht mehr verfügbar)

Als die Büros von Hamilton beschlagnahmt wurden, fand ich mich vor einer Reihe neuer Anwälte wieder, die von unserer Versicherungsgesellschaft eingeschaltet worden waren. Irgendwann schlug einer von ihnen vor, die Verantwortung für eine Klage auf einen Subunternehmer zu übertragen, um so unseren mündlichen Vertrag mit ihm zu kündigen. Als ich klarstellte, dass ich das nicht tun würde, sagten sie, ich hätte keine andere Wahl. Wenn ich nicht tun würde, was sie sagten, würde die Versicherungsgesellschaft ihre Vertretung zurückziehen, und ohne Anwälte würde ich – wie die jungen Leute, die von der »Operation Sicheres Zuhause« aufgegriffen werden – ins Gefängnis gehen. Und so beschloss ich, dass es an der Zeit war, ein paar Grundregeln aufzustellen, die Neulingen helfen würden, zu verstehen, was es bedeutet, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich sagte:

»Meine Herren, ich gehorche den Gesetzen Gottes, und es gibt nichts, was Sie sagen oder tun könnten, was mich dazu bringen würde, sie zu verletzen. Wenn das bedeutet, dass ich ins Gefängnis gehe, dann gehe ich ins Gefängnis, und sei es nur, um die letzte Gruppe von Unternehmern zu organisieren, die ich brauche, um das Land zu führen, wenn die Regierung zusammenbricht. Denn wenn Leute wie ich ins Gefängnis gehen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Regierung scheitert.«

Interessanterweise sagte mir der Anwalt, der mich bedroht hatte, viele Monate später, dass dies der Moment war, in dem ihm klar wurde, dass wir gewinnen würden.

Hier ist meine Vorhersage für die Neue Weltordnung. Ich weiß nicht, wann. Ich weiß nicht, wo. Ich weiß nicht, wie viele Satellitensysteme, elektromagnetische Waffen, Sender mit unterschwelliger Programmierung, Computerhacker, Biowaffenlabors, Kokainplantagen und wie viel Umweltzerstörung sie auf dem Weg dorthin in Kauf nehmen werden. Ich weiß nicht, wie viele Patente auf grundlegende Lebensprozesse Monsanto für sich beanspruchen wird, um mich nicht husten zu lassen, ohne ihnen eine Gebühr zu zahlen. Ich weiß nicht, wie viele Menschen die Neue Weltordnung in die Armut treiben, ermorden und foltern wird, bevor sie scheitert. Ich weiß nur, dass sie scheitern wird. Denn letztlich können große komplexe Systeme nicht allein durch Gier, Technologie und Furcht zusammengehalten werden. Misstrauen, Gesetzlosigkeit und Kleingeistigkeit führen letztlich zur Implosion von innen heraus.

Die Neue Weltordnung so zu sehen, wie sie ist, beschleunigt ihr Scheitern, zumal es dazu anregt, unsere Ressourcen ihrer Kontrolle zu entziehen und Investitionen auf Alternativen zu verlagern, um unsere globalen Ressourcen auf einer verantwortungsvollen, Wohlstand schaffenden Basis zu verwalten. Deshalb gewinnen wir Kraft für das Leben, wenn wir uns von Menschen, Organisationen und Bemühungen zurückziehen, die nicht authentisch sind, und unsere soziale Bestätigung, unsere Zeit und Aufmerksamkeit, unsere Währung und Einlagen sowie unsere Investitionen und Spenden auf authentische Menschen, Unternehmen und dezentralisierte Lösungen verlagern.

Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich glaubte, Teil einer Kultur von Menschen zu sein – nennen Sie uns das englischsprachige Volk -, die herausragend waren. Der Weg der Trauer war der Weg, auf dem ich lernte, dass wir diesen Standard noch nicht erreicht haben. Vor langer Zeit habe ich ein Versprechen gegeben, dass ich niemals gegen die besten Interessen oder die Exzellenz meines eigenen Volkes handeln würde – dass ich mein Bestes tun würde, um sicherzustellen, dass wir würdig sind, die Verantwortung für unsere Welt zu übernehmen, und dass wir unser Bestes tun würden, um den kommenden Generationen eine bessere Welt zu hinterlassen. Ein solches Versprechen zu geben und zu halten bedeutet, zu verstehen, dass Geld und Machtpositionen Werkzeuge sind, nicht Ziele, und dass der Tod nicht das Schlimmste ist, was passieren kann. John Birkelund würde mir wahrscheinlich vorwerfen, dass ich »gegen das Band kämpfe« und nicht »gut im Spiel« sei. Ich würde John sagen, dass in der Geschichte unseres Volkes nun nicht der richtige Zeitpunkt für einen Mangel an Vorstellungskraft ist.